Daniel Kosch reagiert auf die Diskussion zu Querida Amazonia – und regt eine Diskussion zur Hermeneutik des nachsynodalen Schreibens wie auch überhaupt der Texte von Papst Franziskus an. Ein Leserbrief
Der Leser*innenbrief von Lisa Kötter schlägt eine sehr interessante, von vielen anderen Kommentierungen abweichende Lesart von Querida Amazonia vor. Ich würde mich freuen, wenn sie sich durchsetzen würde, auch innerhalb der Institution. Denn in unserer in den deutschsprachigen Ländern auch dank des Staatskirchenrechtes sehr stark strukturierten Kirche ist es nicht gleichgültig, wer wofür einen kirchlichen Auftrag erhält und damit institutionelle Mitgestaltungsmacht, je nach Rolle eine berufliche Anstellung und damit einen Lohn.
Solche Themen ins Spiel zu bringen, ist in „konservativen“ wie in manchen „progressiven“ Kreisen verpönt, weil sie den Eindruck einer „Funktionärskirche“ erwecken. Aber in einer Kirche, die über viel Geld, viele Hauptamtliche, Kommunikationsmittel etc. verfügt, ist „institutionelle Macht“ ein wichtiges Thema.
Daher meine Frage: Wie kann es gelingen, die Diskussion im Sinne dieses spannenden Leser*innenbriefs zu beeinflussen und zu verhindern, dass Querida Amazonia den Einsatz für synodale und geschwisterliche Kirchenstrukturen dämpft?
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Daniel Kosch, Dr. theol., ist Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz.
Originalbeitrag von Anja Appel:
Motivation, Auftrag … und doch auch Enttäuschung: Kommentar zu „Geliebtes Amazonien“
Leserinbriefe von Lisa Kötter, Maria 2.0: