Die Adventstage münden ein in das Geheimnis der Heiligen Nacht. Christinnen und Christen feiern die Geburt Christi – mittendrin in den Freuden, Hoffnungen, Sorgen und Ängsten dieser Zeit. Ein Weihnachtstext von Johann Pock.
Weihnachten mittendrin
Gott wird Mensch mitten in der Welt.
Die Mitte ist
eine junge jüdische Frau,
ein Stall am Rand von Betlehem,
ein Volk am Rand des römischen Reichs.
Menschwerdung erfolgt
inmitten von Freud und Leid,
inmitten von Angst und Hoffnung,
inmitten von Krieg und Versöhnung.
Gott bestimmt die Mitte neu:
Der Königspalast ist ein Stall,
die Macht liegt in der Schwachheit,
der Friede liegt in der Versöhnung,
die Hoffnung liegt
auf den Schultern des Kindes.
Weihnachten ist nun das Fest,
dass Gott mittendrin an den Rändern ist,
mittendrin, wo Menschen ausgestoßen werden,
mittendrin im Leben, Hoffen und Lieben,
mittendrin
in mir.
(Johann Pock, Weihnachten 2024)
Beitragsbild: Anbetung der Hirten, Trient, Martin Knoller, ca. 1800 Foto: J. Pock