„Suche Frieden“, lautet das Leitwort des Katholikentages. „Selig, die Frieden stiften“, sagt Jesus in der Bergpredigt. Wo hört die Suche auf – und wie weit muss das Friedenstiften gehen?
Der Katholikentag darf keine Bühne für Kriegstreiber werden. Der Kirchenvertreter der AfD ist zu einem Forum eingeladen worden, das die Haltung der Bundestagsparteien zu Kirche und Religion in Staat und Gesellschaft diskutiert. Mal sehen, ob er sich zu kommen und der Kritik zu stellen traut. Wer auf den demokratischen Diskurs setzt, auf Dialog und Kontroverse braucht keine Angst vor der AfD zu haben.
Die AfD ist nationalistisch. Sie diskriminiert Muslime. Sie diskreditiert Geflüchtete.
Die AfD führt Frieden und Sicherheit im Schilde – aber sie schürt Unfrieden und Unsicherheit.
Die AfD zielt auf eine homogene Gesellschaft, die sich von fremden Einflüssen abschotten soll – aber sie spaltet sie.
Die AfD will das christliche Abendland verteidigen – und organisiert den eklatanten Widerspruch zum christlichen Menschenbild.
Darüber muss gesprochen werden – wenn nicht auf dem Katholikentag, wo sonst? Mit einem Repräsentanten der Partei muss gestritten werden – wo, wenn nicht auf dem Katholikentag?
Ausgrenzen hilft nicht, Verdrängen auch nicht. Schönreden wäre fatal; Klartext ist angesagt.
Alle, die das Forum besuchen, können eine Friedensbotschaft aussenden – und sehen, wer den Frieden sucht.
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Thomas Söding (ZdK-Mitglied)
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