Das theologische Feuilleton feinschwarz.net macht nach 7 Jahren einen Relaunch. Die aktuell 13 Redakteurinnen und Redakteure sagen, warum sie viel Zeit und Energie in das Projekt einbringen.
Genau 7 Jahre nach dem Start des theologischen Feuilletons feinschwarz.net hat sich die Redaktion entschieden, die Seite technisch und optisch zu modernisieren. Die Seite bietet mittlerweile ein Archiv von ca. 2500 Beiträgen. Und die Beiträge stammen von mehr als 500 AutorInnen.
Der Relaunch der Seite am 3.10.2022 bringt eine dynamischere Seitengestaltung – und versucht gleichzeitig, optisch und auch in der grundsätzlichen Ausrichtung der Beiträge die Kontinuität zu wahren. Die Redaktion wird ausschließlich ehrenamtlich von derzeit 13 Redakteur:innen geleistet. Anlässlich des Relaunch stellen sich diesmal alle kurz vor den Vorhang und erzählen, was sie mit ihrem Engagement bei feinschwarz.net verbinden.
Die 13 Redakteur:innen stellen sich vor
Feinschwarz.net ist theologisches Feuilleton – und daher gelebte Zeitgenossenschaft: prinzipiell neugierig, manchmal gewagt und häufig am Puls der Zeit. Journalistische Theologie im besten Sinn des Wortes, die ein tagesaktuell inspirierendes Aggiornamento (frz. jour, ital. giorno = der Tag) des Evangeliums anzielt. Lesen lohnt sich… meistens! (Bauer)
Christian Bauer ist Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Münster, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Pastoraltheologie, theologischer Blogger und Mitglied der Redaktion von Feinschwarz.net.
Theologie muss nicht nur entwickelt, studiert oder vorgelegt werden. Feinschwarz zeigt, dass Theologie ins Gespräch mit aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Debatten gebracht werden kann. In diesen Konstellierungen wird sie hier von unzähligen Autor:innen lustvoll je neu entdeckt und bleibt unabgeschlossen. Diese Offenheit und Pluralität sichtbar zu machen, ist für mich der große Verdienst von feinschwarz. (Beck)
Wolfgang Beck, Frankfurt am Main, Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen; Leiter des „Studienprogramm Medien und öffentliche Kommunikation“.
Feinschwarz.net bedeutet leidenschaftliche Teilhabe am kirchlichen, theologischen, kulturellen und gesellschaftlichen Diskurs und daneben das Hochhalten des Unverzweckten, einfach Schönen. Gedankentiefe statt Gedankenschwere, Vielfalt und Buntheit ist für mich das Um und Auf von feinschwarz und von Theologie allgemein. (Birnbaum)
Elisabeth Birnbaum, Wien, ist promovierte Alttestamentlerin und seit 2017 Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks.
Feinschwarz = flüssig statt staubtrocken – auch mal zögern, statt blind zu vertrauen – nach vorne, nicht zur Seite. Theologisch-journalistisch, ein anderer Stil, Einladungen zum Nachdenken. Bienvenu! (Bogner)
Daniel Bogner, Professor für Theologische Ethik an der Universität Fribourg/Schweiz und Mitglied der Redaktion von feinschwarz.
Feinschwarz zu machen, macht einfach Freude: in der Vielfalt der Themen und Autor:innen, die einem da begegnen, und in der Zusammenarbeit mit den Redaktionskolleg:innen. Ich lerne da viel. Gute und frische Theologien bekommen mit feinschwarz eine breitere Resonanz über den Wissenschaftsbetrieb hinaus, das war eine der Gründungsmotiviationen und ich glaube, das hat geklappt. Dass wir dabei nach wie vor unabhängig sind von Verlagen, staatlichen wie kirchlichen Institutionen, ist wichtig. Es schafft Freiheit und die ist kostbar. (Bucher)
Rainer Bucher, Bonn, bis September 2022 Professor für Pastoraltheologie an der Universität Graz.
Feinschwarz.net heißt journalistisch ansprechend, lebensnah und gott-offen zu denken, zu streiten und zu schreiben. Die Herausforderung besteht darin, die Komplexität der Welt nicht kleinzureden oder auszublenden, sondern sich ihr aus unterschiedlichen Blickwinkeln anzunähern, so, wie wenn man einzelne Steine eines Mosaiks beleuchtet und dabei nicht vergisst, dass es noch mehr Steine gibt – nicht alle schön, nicht alle glänzend und nicht alle bunt. (Enxing)
Julia Enxing, Dresden, Professorin für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der TU Dresden
Feinschwarz bringt mich zum Nachdenken über die Gedanken, Erfahrungen und Theorien der Autor:innen, deren Texte ich bearbeite und lese, und über mich, was ich zu sagen habe, was mich nachdenklich stimmt. Und feinschwarz ermöglicht mir, interessante Interviewpartnerinnen zu befragen, mögliche Autor:innen zu entdecken und Kontakt aufzunehmen. (Hoyer)
Birgit Hoyer, Dr. habil., Bereichsleiterin Bildung im Erzbistum Berlin, Honorarprofessorin für Pastoraltheologie und Homiletik an der Phil.-Theol. Hochschule St. Georgen, Frankfurt a.M.
Feinschwarz ermöglicht ganz viel Freiheit, finde ich, zwischen „theologisch“ und „Feuilleton“ hat das ganze Leben Platz. Inhaltlich, formal, sprachlich – Feinschwarz ist bunt und vielfältig, frisch und ernst und manchmal auch leicht. Feinschwarz ist anregend und berührend, ich liebe die Momente, wenn ich in einen Text eintauche. Feinschwarz ermöglicht Freiraum und Freiheit, ich bin gerne und mit Stolz Teil des Feinschwarz-Teams.
(Kohler-Spiegel)
Helga Kohler-Spiegel, Professorin für Human- und Bildungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Österreich. Psychotherapeutin und Lehrtherapeutin, Psychoanalytikerin und (Lehr)Supervisorin.
Feinschwarz ist einmalig. In der Redaktion bringt sie mich mit Themen aus Theologie, Kirche, Gesellschaft, Kunst zusammen und weitet meinen Horizont über die Schweizer Landesgrenzen hinaus. Gleichzeitig spornt mich die Redaktionsarbeit an, Themen und Autor*innen aus der Schweiz einzubringen. Und: Feinschwarz bringt mich mit vielen wunderbaren Menschen zusammen, seien es die Redaktionskolleg:innen oder die Autor:innen. (Loretan-Saladin)
Franziska Loretan-Saladin, Luzern, Dr. theol., war bis im Sommer 2023 Lehrbeauftragte für Homiletik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern; freiberuflich mit Predigtweiterbildung und Spiritualität unterwegs. Sie ist seit 2015 Mitglied des Redaktionsteams von feinschwarz.net.
Auf Feinschwarz darf Unfertiges stehen, eine These in die Diskussion gebracht und eine aktuelle Beobachtung geteilt werden. Auf Feinschwarz können Autor:innen zeitnah auf aktuelle Entwicklungen reagieren, etwas einordnen, ein Projekt, ein Buch, eine Position in die Aufmerksamkeit rücken. Feinschwarz hält die Verbindung der Theologie in die Kunst und die Popkultur. Gut lesbar, prägnant, pointiert, weil online. Für mich ein großes Privileg, das mitgestalten zu dürfen! (Menzel)
Dr. Kerstin Menzel vertritt aktuell die Professur für Praktische Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Aktuelle Forschungsprojekte: Habilitationsprojekt zur Öffentlichkeit des Gottesdienstes, Teilprojekt 2 der DFG-Forschungsgruppe „Sakralraumtransformation“ sowie eine Studie zu Gottesdienst & Familien in der Ev.-luth. Landeskirche Sachsens.
Für mich hat Theologie den Anspruch, Kirche und Gesellschaft mitzugestalten. Feinschwarz bietet die Möglichkeit, aktuell zu sein, Forschung und Praxis in der Reflexion zu verbinden. Der Austausch in der Redaktion, und vor allem die Kommunikation mit unterschiedlichsten Autor:innen macht mir Spaß und befruchtet mein eigenes Forschen und Lehren. (Pock)
Johann Pock, Wien, ist Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und Redaktionsmitglied von feinschwarz.net
Die Arbeit bei feinschwarz.net ist für mich ein kreativer Raum für die „eigentlich müsste man mal“-Ideen: Expert:innen außerhalb der Theologie auf den theologischen Schirm zu holen und innovative Ideen aus dem theologischen Feld sichtbarer zu machen. (Schüßler)
Michael Schüßler ist Praktischer Theologe an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Tübingen.
Feinschwarz, das steht für einen anregenden theologischen Diskurs über aktuelle, kirchliche und gesellschaftliche Themen. Feinschwarz bleibt dabei nicht hinter akademischen Mauern, sondern steht inmitten einer interessierten Öffentlichkeit. Feinschwarz ist die Möglichkeit auch kurzfristig auf Unerwartetes und Ungeplantes zu reagieren und erste Versuche der Einordnung anzubieten. Feinschwarz bietet manch überraschende Inspiration und weicht der Kontroverse nicht aus.
Wenn es Feinschwarz nicht gäbe – man müsste es glatt erfinden! (Schweighofer)
Teresa Schweighofer, Berlin, Juniorprofessorin für Praktische Theologie am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt Universität zu Berlin
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Beitragsbild: von Martina Bulková, pixabay