Es ist Sonntag, und es ist Krieg mitten in Europa. Egbert Schlotmann aus Wangerooge geleitet mit seinen Gedanken über den Frieden in diesen Tag.
Ich suche Frieden, der mein Schweigen bricht inmitten von Gewalt –
auf dass prophetische Stimmen ertönen.
Ich suche Frieden, der mich in meinem Desinteresse irritiert –
auf dass ich in mir ganz bei dir sein kann.
Ich suche Frieden, der mich herunterholt von dem hohen Turm meines Stolzes –
auf dass wir einander die Füße waschen.
Ich suche Frieden, der meine Hände zu Umarmungen erheben lässt –
auf dass die Fäuste keinen Sieg davon tragen.
Ich suche Frieden, der meine Ohren öffnet –
auf dass ich neu zu hören wage und verstehe, was Du mir sagen möchtest.
Ich suche Frieden, der mich befreit von Hass und Intoleranz –
auf dass ich Dein Leben auf Augenhöhe sehen lerne.
Ich suche Frieden, der mein Herz entfacht –
auf dass durch mich Gerechtigkeit und Liebe aufleuchten.
Egbert Schlotmann
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Bild: Frank Hermann – pixelio.de