Der 4. Adventsonntag fällt mitten in die O-Antiphonen, mit denen die Liturgie die letzten 7 Tage vor Weihnachten bedenkt. Johann Pock mit Gedanken zur 7. Antiphon „O Immanuel“ vom 23. Dezember.
Immanuel – Gott mit uns
Unterwegs sein:
Ein anderes Wort für Leben.
Zwischen Geburt und Tod,
zwischen Kindheit und Alter,
Advent – Weihnachten – Advent:
Ein stetes Ankommen, Aufbrechen,
Weitergehen, Unterwegssein.
Die ganze Heilsgeschichte
ist ein Unterwegssein mit Gott:
Abraham, der „Vater der Völker“,
der „heimatlose Aramäer“,
unterwegs in die neue Heimat.
Mose mit seinem Volk,
40 Jahre lang unterwegs ins Gelobte Land.
Einer der schönsten Namen Gottes:
Immanu – El: der „Mit-uns-Gott“.
Er ist mit Abraham und Mose,
er geht mit auf dem Weg zur Krippe,
und wird dort nochmals auf neue Weise gegenwärtig.
Er ist dabei auf der Flucht
und bei der Heimkehr.
Da sein auch im Dunkel,
dabei sein in der Einsamkeit,
in der Mitte sein bei denen am Rand.
In dem menschgewordenen Gottessohn
ist der unberührbare Allmacht-Gott
zum berührbaren Mit-uns-Gott geworden,
zum Immanuel.
Johann Pock, Wien, ist Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und Redaktionsmitglied von feinschwarz.net
Beitragsbild: Hl. 3 Könige beim Kind, San Pietro di Feletto 13. Jh.; Foto: J. Pock
Bisherige Texte im Advent: