Der Beitrag „Gnade dir Gott, der Nikolaus kommt!“ hat Andreas Hüser zu einem Leserbrief motiviert.
Lieber Herr Prof. Mendl,
ich kann Ihnen ja in der Rollenbeschreibung des St. Nikolaus nur zustimmen. Allerdings glaube ich, Sie verdächtigen uns Nikoläuse zu Unrecht. Sünden auflisten, Drohungen ausstoßen, Belohnungen und Bestrafungen verteilen, das haben vielleicht unsere Vorgänger vor 50, eher noch: 100 Jahren getan. Bei uns gibt es so etwas nicht. Aber wir sprechen auch nicht von „Vorrang der Geschenkhaftigkeit des Heils“. Dazu sind wir zu konkret. Und wieso „Vorrang“? Ist das Heil geschenkt oder nicht? Nein, theologische Nebelkerzen lassen wir genauso im Sack wie die Rute. Dafür gibt es heute abend ein Säckchen mit Leckereien für jedes Kind (es sind in meinem Fall etwa 40), und vorher eine persönliche Ansprache in Reimform. Tenor: Du bist gut, wie du bist. Denn das Licht des Kindes von Betlehem leuchtet für uns alle!
Nikolaus von Myra (heute unterwegs in Hamburg)
i.A. Andreas Hüser