Von Thomas Wittkowski.
Anlässlich des Todes von Jean Vanier wurde der Artikel von Herrn Hubertus Lutterbach auf feinschwarz am 17. Mai aufgeschaltet. Ein aus meiner Sicht wirklich gelungener Artikel!
Am 20. Mai wurden ein Einschub und Fußnote 1 hinzugefügt. Hintergrund: Die Missbrauchsakte seitens des Dominikanerpaters Thomas Philippe, auf die im Film “Gottes missbrauchte Dienerinnen”, von ARTE am 5. März 2019 ausgestrahlt, hingewiesen wurde. Bezogen auf Jean Vaniers enge und nicht aufgekündigte Beziehung zu Pater Thomas stand im Einschub der Satz: “Dieses Beharren mutet im Rückblick umso erschreckender an, weil inzwischen klar ist, was Jean Vanier schon seit Jahrzehnten wusste, dass nämlich Pater Thomas Philippe ein Missbrauchstäter war.”
Am 21. Mai habe ich bei Herrn Lutterbach und Herrn Bogner nachgefragt, wie sie zur Aussage kommen, Jean Vanier hätte “jahrzehntelang“ davon gewusst. Herr Bogner hat geantwortet und es wurde klar, dass der Text so, wie er ursprünglich da stand, kein Faktum zu Jean Vanier ist, sondern eine Mutmaßung des Verfassers des Einschubes. Daraufhin habe ich interveniert und es wurde das Wörtchen “wohl” eingefügt: “… was Jean Vanier wohl schon seit Jahrzehnten wusste”.
Immerhin wird so deutlich, dass wir hier mit der persönlichen Sicht des Verfassers des Einschubes konfrontiert sind und keineswegs mit gesicherten Fakten.
Ich habe selbst im Jahr 2007 ein Portrait zu Jean Vanier verfasst. Es ist hier zu finden. Das Portrait ist ergänzt um einen Epilog aus 2019, da mir 2007 die Missbrauchsakte seitens Pater Thomas auch nicht bekannt waren. In diesem Epilog äußere ich mich etwas ausführlicher zum Sachverhalt.
Wichtig in diesem Zusammenhang sind Dokumente, die die Arche und Jean Vanier seit 2015 veröffentlicht haben (www.larche.org)
Thomas Wittkowski
Mitglied der Arche Im Nauen, Hochwald SO und Dornach SO / Schweiz von 1990 –2009; Leiter der Arche-Gemeinschaft von 1992 – 2009, Diplom-Theologe / Diplom-Pädagoge, Gemeindeleiter im Bistum Basel