Feinschwarz auf’s Ohr: Was für ein Jesuit war Michel de Certeau eigentlich, der gerade vom kulturwissenschaftlichen Geheimtipp zur theologischen Pflichtlektüre avanciert? Fragen von Christian Bauer an Christoph Theobald. Ein Podcast für spätmoderne Theologie-Aficionadas/-os!
Der französische Jesuit Michel de Certeau (1925-1986), den Papst Franziskus zu seinen erklärten Lieblingsautoren zählt, war ein Paradiesvogel von Theologie und Kirche. Er zählt zu den Gründungsvätern der Cultural studies und seine Texte stehen dem heutigen Lebensgefühl näher als so manches theologische Diskursprodukt der Gegenwart.
Christoph Theobald SJ ist selbst einer der bekanntesten und inspirierendsten theologischen Systematiker der Gegenwart. Im Interview zeichnet er von diesem ungewöhnlichen Père papillon ein suchend, fast schon meditativ formulierendes Portrait aus der Nähe.
Es geht um Michel de Certeau als Mitbruder, um sein Sterben und das Requiem in Saint-Ignace, um seinen Einfluss auf das eigene Denken und seine theologische Aktualität: Spätmoderne Menschlichkeit und Stile christlicher Nachfolge, Öffnungen eines Raumes und Gastfreudschaft mit den Anderen, mystische Rede und negative Formulierungen, ignatianische Exerzitien und die Sehnsucht nach Gott.
Certeau in 17 Minuten.
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Prof. Dr. Christoph Theobald SJ ist Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie am Centre Sèvre in Paris.
Prof. Dr. Christian Bauer ist Professor für Pastoraltheologie und Homiletik in Innsbruck und Mitglied der Redaktion von Feinschwarz.net.
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