Von Hoffnung und Sehnsucht nach Nähe im nasskalten Nebel unter gegebenen Abständen schreibt Hildegard König.
maskierte tage
die sich hinziehen
wie nasskalter nebel
flüchtige begegnungen
die gefahr laufen
in angst und abwehr
zu enden
haltlos das verlangen
unter gegebenen abständen
nach nähe
als schweres tuch
lastet die vorsicht
auf augen mund und herz
stimme und atem belegt
aber
ein neugeborenes schreit sich ins leben
kinder toben durch matschigen grund
und junge leute suchen
zwischen den zeilen
feiernd
ein glück
hoffnung ist
immer
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Text: Hildegard König, Theologin, bis April 2020 Professorin für Kirchengeschichte an der TU Dresden, Lyrikerin.
Bilder: Veronica Seidel, akrobaten 3 + 4 (2020)