Sie waren gefragt und haben uns Feedback gegeben. Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen und Glückwünsche zum Fünfjährigen.
„Weil es so anders, klug und jenseits von Amtsträgerei, Befindlichkeiten und Nabelschau ist“, wird auf die Frage nach dem Warum getwittert. „Etwas vom FEINsten in den letzten Jahren – herzlichen Glückwunsch.“ „Ich könnte auf feinschwarz nicht mehr verzichten.“ „Und ich weiß, wo ich heute zuerst nachschaue, wenn ich zu einem theologischen und/oder kirchlichen Thema für meine konkrete Arbeit einen wirklichen guten aktuellen Kurztext suche!!!“
Und selbst der nicht geneigte Leser, der empfiehlt: „Von mir aus können Sie ‚Feinschwarz‘ einstellen“, muss gelegentlich vorbeischauen. „Denn ich will ja wissen, was in der Feinschwarz-Blase vorsichgeht. Oft schüttele ich dann über Beiträge den Kopf: Spezial-Sprache, die ich nicht verstehe, keine Relevanz für mich und viele und Kirchen-Bashing. Weit von der Realität entfernt in einem Elfenbeinturm.“ Eine weitere kritische Stimme mahnt, „die Grenzen sind eng gesteckt. […] Früher stand ein Feuilleton einmal für den streitbaren Meinungskampf: Gekämpft wurde mit dem scharfen Schwert des freien Wortes um das bessere Argument. Und es gab Zeiten – aber es sind nicht die unsrigen – da übersetzte man Polemik noch mit Streitkunst; oder wie es die ‚Fliegenden Blätter‘ einmal ausgedrückt haben: „Was ist Polemik? Eine öffentliche und moralische Balgerei zwischen zwei gebildeten Menschen, wobei statt Blut Tinte fließt.“ Aber ein solcher Streit hat in der Theologie gegenwärtig nur noch selten eine Heimat. Und dies gilt offenbar auch für ‚feinschwarz‘.“
Anders, klug und jenseits von Amtsträgerei, Befindlichkeiten und Nabelschau.
Der Glückwunsch einer Leserin zeichnet ein anderes Bild des Theologischen Online Feuilletons: „Ich lese euch, weil man hier immer wieder mit überraschend anderen Gedanken in Berührung kommt, die sich meist den vielerorts gewohnten Lagern der sturen Dafür- und Dagegen-Leser[*innen] entziehen. Deswegen schätze ich, wenn es von den Autor[*inn]en und von den Themen her möglichst bunt ist! Gerne weiter so!
Die Redakteurin einer Kirchenzeitung liest „feinschwarz.net. aus beruflichen Gründen und persönlichem Interesse. Manchmal, um zu sehen, was gerade so ‚gedacht‘ wird – da draußen in der wissenschaftlich-theologischen Welt (da klicke ich mich dann bewusst auf die homepage). Meistens aber und besonders wenn mich ein Thema persönlich betrifft und anspricht oder wenn mir eine Autorin/ein Autor bekannt ist oder mich Titel und Teaser so überraschen/packen/neugierig machen (und da stoße ich vor allem über die Plattform facebook auf Beiträge). Es kommt schon auch vor, dass ich mir das mit dem Lesen mitten im Text wieder anders überlege und die Seite ‚wegwische‘ – weil zu langatmig, zu weit weg von mir oder ein Inhalt für mich nicht neu klingt. Mein absoluter all-time-favorite-Beitrag von feinschwarz.net ist der herrlich scharfzüngige Text von Prof.in Theresia Heimerl (Graz) über den Muttertag – wobei mich eigentlich alle ihre Texte bisher packen, zum Nachdenken und Lachen bringen und aufrütteln konnten. Auch die sehr persönlichen Beiträge – wie beispielsweise die ‚Gestammelten Spuren‘ von Ottmar Fuchs – und auch poetische Zwischenrufe, wie von Prof. Johann Pock – haben mich zum und beim Lesen bewegt. Gut finde ich, als praktisch(-veranlagt)e Theologin auch jene Beiträge, die konkret von Praxisorten berichten – da erinnere ich mich sehr an die Kirchenbank im Park – die mir für meine eigene pastorale Tätigkeit Ansporn und Anregung war.“
Es kommt vor, dass ich es mir mitten im Text wieder anders überlege und die Seite ‚wegwische‘.
Leser*innen aus beruflichen Gründen finden sich offensichtlich auch aus dem Schulbereich, da die Texte immer wieder für einschlägige Journale angefragt und gar in Abiturprüfungen eingesetzt werden. Übereinstimmend erklären alle Zuschriften: „Die Welt des theologischen Feuilletons feinschwarz.net lädt ein zum Nachdenken und Debattieren. Beides braucht die schnelllebige Zeit.“ Bei manchem Beitrag stockt gar der Atem wie, bei Inge Tempelmann‘s über geistlichen Missbrauch. Viele „hintergründige Beiträge abseits des Miefs amtskirchlicher und amtstheologischer Verlautbarungen […] überschreite[n] wohltuend Grenzen und [lassen] Theologie auch für außerhalb der Kirche stehende Personen wieder relevant erscheinen. […] Beiträge, die mir besonders nahegingen, sind u.a. Street Theology, in der die Eckkneipe zum theologischen Lernort wird, von Lisa Quarch; „Seelischer Missbrauch an Homosexuellen – die psychischen Folgen der kirchlichen Lehre“ von Ruben Schneider und „Wer mit den Frauen umgehen kann, kann auch mit einem Bistum umgehen“ von Daniel Bogner.
Ein Pastoralreferent der ersten Generation (Jahrgang 1934) schreibt: „Ich lese – etwa wöchentlich – mit Vergnügen ihre Beiträge […] Neben Christ in der Gegenwart und Publikforum, die ich beziehe, gibt mir Feinschwarz Information, Orientierung … über Vorgänge in unserer Kirche. Inhaltlich fühle ich mich mit Ihren Positionen … sehr verbunden und angesprochen, vor allem auch angesichts der ‚Glanzleistungen‘ unserer Kirchenleitung in Deutschland und Rom. Ich finde die ‚Konstruktion‘ von Feinschwarz beachtlich und bin sehr dankbar, dass es Sie gibt.“
Theologie erscheint auch für außerhalb der Kirche stehende Personen wieder relevant.
Eine „Theologin, Supervisorin und Leiterin einer sozialen Einrichtung profitier[t] sehr häufig von [den) Beiträgen: denen, die das aktuelle kirchliche Geschehen kommentieren, denen die hinter aktuellen Themen, z.B. Corona, einen ‚Hintersinn‘ entdecken, die spirituelle Impulse setzen (die Innergärten von Neuhold), denen, die von Autoren kommen […], die ich zu Studienzeiten kennengelernt habe (Ottmar Fuchs, Gottfried Bachl, …). Ich bin immer gespannt, welches Thema mich täglich erwartet, manchmal lese ich , manchmal auch nicht, aber ich weiß verlässlich, bald schon kommt ein Artikel, der mir neue Impulse gibt. Manche leite ich weiter an Kolleg*innen oder Freund*innen. Herzlichen Dank dafür – auch für die unkomplizierte Kultur des Teilens von Ideen ohne Beharrung auf geistigem Eigentum. Weiter so!“
Dankbarkeit hebt auch eine weitere Leserin hervor als „das passendste Wort, das beschreibt, was als emotionale Reaktion auf Eure/ Ihre Anfrage nach einer Rückmeldung bei mir ausgelöst wird. Es ist zwar keine fünf, aber doch bestimmt drei Jahre her, dass ich […] auf ‚feinschwarz‘ gestoßen bin und inzwischen viele Menschen mit Begeisterung angesteckt habe. In unterschiedlicher Häufigkeit und ebenso unterschiedlicher Verfassung schaue ich nach neuen Artikeln, auf jeden Fall immer dann, wenn ich neben all dem Lärm der oft so banalen wie überflüssigen Wort-Beiträge rund um mich her endlich jemanden hören (lesen) möchte, der[/die] etwas Vernünftiges zu sagen hat. Bisher bin ich kein einziges Mal ‚hungrig‘ weggegangen, immer habe ich etwas Nahrhaftes und Wohlschmeckendes gefunden, oft sehr Tröstliches (das ist oft so nötig!!!) in einer hellwachen Sicht der Dinge. Dabei reizen mich die ganz aktuellen Themen ebenso wie die Artikel, die zu wiederholten Lesen eingestellt werden. Spannend finde und mit großem Interesse lese ich auch manch eine Gegenrede bzw. Antwort auf einen Beitrag. ‚feinschwarz‘ ist in seiner Art gerade heute so nötig. Ich wünsche Euch und allen, dass die Leser[*innen]schaft weiter wächst und Eure/ Ihre Gedanken Früchte tragen.
… neben all dem Lärm der oft so banalen wie überflüssigen Wort-Beiträge …
Ein theologisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter nimmt feinschwarz.net beim Wort, das den Einführungssatz der Pastoralkonstitution als Grundlage allen kirchlichen Handelns betrachtet: „‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.‘ Auf dieser Basis analysieren die Artikel aktuelle Themen – und eine Auseinandersetzung mit diesen (wie dem Klimawandel, der Emigration von Millionen Menschen oder der Frauenordination) braucht (katholische) Theologie! feinschwarz bietet hierfür einen Raum und gibt ein Gaudium et spes-gemäßeres Bild ab, als dies katholischer Kirche medial häufig gelingt. So ist feinschwarz für mich ein Hoffnungsschimmer für Kirche in der Welt von heute.“ Spontan erinnert er sich an den Beitrag „Glaube und Widerstand. Vision für eine gerechtere Welt“ von Manfred Böhm. „In diesem Text ist die Wichtigkeit der Vision für mich deutlich erkennbar – die (solange sie aufrechterhalten werden kann) Kraft gibt, um für eine gerechtere und bessere Welt zu kämpfen! Im gesellschaftspolitischen Bereich – wie im Fokus des Artikels – oder auch in anderen Bereichen (wie dem Einsatz für eine geschlechtergerechtere Kirche).“
Viele Leser*innen schätzen, dass mit Feinschwarz.net online und damit jederzeit verfügbar aktuelle Themen auf den Punkt gebracht werden, verschiedene Sichtweisen darauf zum Weiterdenken anregen, Missstände aufgezeigt werden. „Macht Freude und bereichert!“ „Mit grossem Dank und besten Wünschen für das Weiterdrandbleiben grüsse ich herzlich.“ „Vielen Dank für die Arbeit, die in diesem ‚Produkt‘ steckt – und ich hoffe auf viele weitere an- und aufregende Beiträge!“ Die Beiträge eines Online-Feuilletons müssen allerdings auch in die persönliche „Timeline“ passen. „Gerade erst in der S-Bahn den Text von Kerstin Menzel gelesen. Dann wenn es mir in die Twitter oder Facebook Timline gerät und ich die Autorin schätze oder mich das Thema interessiert.“
Wo feinschwarz.net gelesen wird, haben uns nur zwei weitere Leser verraten, der Pastoralreferent der ersten Generation und der ehemalige Religionslehrer lesen am PC in ihrem Arbeitszimmer. „Als Pensionist [Jahrgang 1947] habe ich viel Zeit: Einen ersten Blick mache ich nach dem Frühstück( ca. 7 Uhr), nach dem Kurier, noch vor dem „Der Standard“. Dann während des Tages, bis ca. 23.45 Uhr. Manche Artikel lese ich mehrmals. Warum? DIFFICILE (est) FEINSCHWARZ NON LAUDARE!!! Bin sehr dankbar, dass es dieses Denken – K. Ruhstorfer: GEGENWÄRTIG GLAUBEN DENKEN –, diese Stimmen in der Kirche gibt. Dominus vobiscum! Mit Euch, Uns, Der Kirche allen Menschen, der Schöpfung … sei der Ewige, die Ewige, Schekina, Adonaj … ER SIE, SIE ER… R u i s h V.[1]
[1] Bedeutet:
R espektvollst
u nd
i n
s ehr
h erzlicher
V erbundenheit
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Nicht auf dem Redaktionsbild, aber aktiv dabei sind Helga Kohler-Spiegel, Christian Bauer, Elisabeth Birnbaum und Gerrit Spallek: